Brühl steht zusammen

Brühl steht zusammen


Im März 2020 hat Bürgermeister Dieter Freytag mit lokalen Vertretern der Politik, der Kirchen, von Vereinen, Initiativen und Institutionen eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Brühl zu stärken und ein Zeichen gegen Hass und rechte Hetze, Extremismus, Ausgrenzung und Diskriminierung zu setzen.

„Zunehmend werden Mitglieder unserer Gesellschaft Opfer von Ausgrenzung und Diskriminierung. Dagegen müssen wir uns wehren“, so Freytag. „Gerade die Vorkommnisse der jüngsten Vergangenheit verdeutlichen die erhebliche Gefahr für unsere demokratischen Werte. Mit dieser Erklärung machen wir deutlich, dass wir in Brühl zusammenstehen und dass hier kein Raum für Extremismus und Hass gegen Mitmenschen ist.“


Die Erklärung

Die Erklärung in voller Länge

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ (Artikel 1, Abs. 1 Grundgesetz)

Der Artikel 1 unseres Grundgesetzes gilt für jede und jeden in unserer Gesellschaft. Der Missachtung der Grundrechte durch Einzelpersonen oder Gruppen treten wir als Brühlerinnen und Brühler entschieden entgegen. Dazu gehört auch, Präventionsarbeit zu leisten, Aufklärung zu betreiben und die politische Bildung zu intensivieren.

Brühl steht für demokratische Offenheit, Vielfalt und Toleranz. Diese Werte definieren die Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Sie ermöglichen die Entwicklung von Verständnis und Respekt füreinander. Toleranter Umgang miteinander, unabhängig von Herkunft, Ethnie, Religion, Geschlecht, politischer oder sonstiger Überzeugung oder kultureller Riten, gewährleistet eine tragfähige Basis für gemeinsame, gesellschaftliche Entwicklungsperspektiven. Zunehmend stehen diese Werte aber in Gefahr.

Wir möchten als Brühlerinnen und Brühler in einer respektvollen, weltoffenen und gewaltfreien Gemeinschaft leben. Vielfalt stellt für uns einen gesellschaftlichen Mehrwert dar. Wir lernen von- und miteinander, das macht uns zukunftsfähig und stark für die Herausforderungen, denen wir uns gesellschaftspolitisch stellen. Intoleranz und Ignoranz haben keinen Raum in unserer Gesellschaft und werden von uns entschieden zurückgewiesen.

Die besorgniserregende kommunikative Verrohung führt zu Respektlosigkeit und Distanzlosigkeit. In unser Gesellschaft finden Einschüchterungen, Bedrohungen, Diffamierungen und verbale Angriffe immer mehr Raum. Dies stellt eine Gefährdung des friedlichen Miteinanders dar.

Mobbing, in jedweder Form, hält bereits Einzug in KiTas und Schulen. Außerdem erleichtert die Anonymität im Internet Hass und Hetze gegen jede und jeden – jeden Tag. Diese Entwicklungen verunsichern die Menschen.

Wir werden wachsam sein, HINschauen und nicht WEGsehen!

Deshalb setzen wir ein Zeichen gegen menschenverachtende Gewalt, gegen Hass und Ausgrenzung und stehen ein für die Werte des Grundgesetzes und die Gleichberechtigung, die gesellschaftliche und politische Teilhabe einer jeden und eines jeden Einzelnen in dieser Stadt.

Wir sind fest entschlossen, die demokratischen Werte unserer Gesellschaft, für die Generationen vor uns gekämpft haben, zu verteidigen und positionieren uns klar gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit:

Wir stehen ein für die Werte des Grundgesetzes.

Wir stehen gemeinsam auf gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung, gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus, gegen Intoleranz und Gewalt.

Wir stehen für eine demokratische, offene, tolerante, internationale, interkulturelle und interreligiöse Gesellschaft.

Wir informieren, bilden und klären präventiv auf über die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft.

Wir zeigen Zivilcourage.

Wir stehen für Brühl.

Mit Hanau hat die Zahl der Opfer rechtsextremer Gewalttaten einen bisherigen, bedrückenden Höhepunkt erreicht. Wir verurteilen diese Tat sowie alle vorherigen Gewalttaten scharf.

Der Appell der Brühler Bürgerschaft betont daher den Wert der Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, lädt JEDE und JEDEN ein, sich einzubringen und aufzustehen GEGEN Ausgrenzung und Diskriminierung und FÜR ein friedliches Miteinander – und sich diesen Aussagen anzuschließen.


Die Erklärung "Brühl steht zusammen"


Die Unterzeichnenden

Erstunterzeichnende der Erklärung sind:

  • Bürgermeister der Stadt Brühl
  • SPD Brühl
  • CDU Brühl
  • Bündnis 90/Die Grünen Brühl
  • FDP Brühl
  • Die Linke Brühl
  • Piratenpartei Brühl
  • Integrationsrat der Stadt Brühl
  • Islamisches Gemeindezentrum Brühl e.V.
  • Türkisch-Deutscher Kulturverein Brühl e.V.
  • Bildungs- und Kulturverein Brühl e.V.
  • griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Brühl
  • Griechische Gemeinde Brühl e.V.
  • ev. Kirche in Brühl
  • kath. Kirche in Brühl
  • Freie ev. Gemeinde Brühl
  • Initiative „Christen begegnen Muslimen - Muslime begegnen Christen“
  • pax christi Brühl
  • Förderverein der Brühler Initiative für Völkerverständigung e.V.
  • Sonnenlichtinitiative
  • Stadtsportverband Brühl e.V.

Weitere Unterzeichnende:

  • Unterwegs e.V. / Weltladen
  • Akademie für Fußballkunst (Verein für Fußballkunst e.V.)
  • activ für alle - Integration in Sport und Kultur e.V.
  • get2gether (Agentur für Kultur-Promotion)
  • Förderverein Brühler Städtefreundschaften e.V.
  • terre des hommes
  • ASH - Sprungbrett e.V.

Alle Vereine, Initiativen und Institutionen sind eingeladen, sich dieser Erklärung ebenfalls anzuschließen!

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Frau Kunkel, dkunkel@bruehl.de oder 02232 793530.

Stadt Brühl

Uhlstraße 3

50321 Brühl

telefon:02232 79-0

fax:02232 48051