Städtepartnerschaften

Brühl ist eine weltoffene Stadt, die vielfältige freundschaftliche und partnerschaftliche Kontakte zu Städten in ganz Europa pflegt. Die Stadt Brühl unterhält zwei Städtepartnerschaften, vier Städtefreundschaften und eine Solidaritätspartnerschaft in Europa und eine Projektpartnerschaft mit einer Kommune in den palästinensischen Gebieten. Die Kurzportraits der Partner- und Freundschaftsstädte vermitteln einige Details dieser Beziehungen.

Kartenlegende: Partnerstädte - Grün | Städtefreundschaften - Blau | Städtekooperationen - Lila


Allgemeine Infos

Förderverein Brühler Städtefreundschaften e. V.

Der Förderverein Brühler Städtefreundschaften e.V. pflegt die Kontakte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Brühl. Fragen in Sachen Städtepartnerschaften beantwortet Maria Langwald.

Weitere Informationen:


Europaaktive Kommune

Logo Europaaktive Kommune in Nordrhein-Westfalen

Am 5. Juni 2023 wurde der Stadt Brühl die Auszeichnung "Europaaktive Kommune" offiziell übergeben.  Die Auszeichnung ist unbefristet und wurde der Stadt Brühl unter anderem für die Vielfalt der gelebten europäischen Idee verliehen.

Weitere Informationen


Deutschland: Weißwasser (Oberlausitz)

Karte zur geografischen Lage von Weißwasser und Brühl (c) Open Street Map

Nach dem Fall der deutsch-deutschen Mauer unterzeichneten Brühl und Weißwasser im Freistaat Sachsen am 3. Oktober 1990 einen Freundschaftsvertrag. Die Große Kreisstadt liegt mitten in der Oberlausitz – eingebettet zwischen dem Spreewald und dem Lausitzer Gebirge – 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. In "Bela Woda", so der sorbische Name Weißwassers, wohnen rund 15.000 Menschen. Die Stadt ist gekennzeichnet durch traditionelle Glasindustrie, durch Braunkohlebergbau und das Kraftwerk Boxberg, in dem die Braunkohle verstromt wird. Ein markanter Anziehungspunkt ist traditionell der Eissport – vor allem Eishockey.

Weitere Informationen:

Website Weißwasser

England: Royal Leamington Spa

Karte zur geografischen Lage von Royal Leamington Spa und Brühl (c) Open Street Map

Im Jahr 1973 wurde aus dem Zweierbund mit Sceaux ein "Dreiecksverhältnis". Royal Leamington Spa – längst mit Sceaux als Twin-Town verbunden – besiegelte am 6. Oktober 1973 auch mit Brühl einen Vertrag zur Städtepartnerschaft. Im grünen Herzen Englands, südöstlich von Birmingham, liegt diese "königliche" Stadt, ein ehemals beliebter Kur- und Badeort. Heute ist er mit 50.000 Einwohnenden ein bevorzugtes Einkaufszentrum und Ausgangspunkt für Reisen ins Shakespeare-Land, 15 Kilometer von Stratford-upon-Avon entfernt.

Weitere Informationen:

Website Royal Leamington Spa
Website Leamington International Twinning Society (Lits)

40 Jahre Freundschaft mit Royal Leamington Spa

Bürgermeister Reginald Hopkins und Bürgermeister Wilbert Hans

Am 6. Oktober 1973 wurde die Städtepartnerschaft zwischen der englischen Stadt Royal Leamington Spa und der Stadt Brühl von den damaligen Bürgermeistern Reginald Hopkins und Wilbert Hans unterzeichnet.

Zu diesem Anlass feierten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brühl gemeinsam mit dem Förderverein Brühler Städtefreundschaften e.V. vom 2. bis 7. Oktober 2013 das 40. Jubiläum.

Eine Europa-Ausstellung im Rathaus, Partnerschaftsstände mit englischen, französischen und polnischen kulinarischen Spezialitäten in der Innenstadt, ein Konzert der Kunst- und Musikschule Brühl gemeinsam mit der Myton School Royal Leamington Spa und verschiedene Jugendworkshops in den weiterführenden Schulen standen auf dem Programm.

Das Programm entstand mit Unterstützung des Programms "Europa für Bürgerinnen und Bürger" der Europäischen Union. In einem Abschlussbericht wurden die zahlreichen Veranstaltungen des gemeinsamen Projektes festgehalten.

Impressionen aus Royal Leamington Spa

Konzertpavillon (c) Sydney Syson

Frankreich: Sceaux

Karte zur geografischen Lage von Sceaux und Brühl (c) Open Street Map

Sceaux ist wie seine Partnerstadt im Rheinland ein bevorzugter Wohnort mit Gärten, Parks und einem Schloss. Es liegt 10 km südlich von Paris und hat rund 20.000 Einwohnende. Sceaux ist auch eine berühmte Schul- und Universitätsstadt. Ein Teil der Universität Paris hat hier seinen Sitz. Es war am 6. Juni 1964, also kurz nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages durch Bundeskanzler Adenauer und Staatspräsident de Gaulle, als Brühl und Sceaux ihren Vertrag zur Städtepartnerschaft unterzeichneten.

Weitere Informationen:

Website Sceaux

50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Sceaux und Brühl

Vertragsunterzeichnung Partnerschaft Brühl Sceaux am 6. Juni 1964
Vertragsunterzeichnung Partnerschaft Brühl Sceaux am 6. Juni 1964

Europafest und Festakt am 07.06.2014

Die Städtepartnerschaft, die Sceaux und Brühl miteinander verbindet, blickt im Jahr 2014 auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. Dies ist ein willkommener Anlass, ihre Entstehung und freundschaftliche Entwicklung in unterschiedlichen Veranstaltungen zu würdigen und zu feiern.

Gemeinsam mit dem Förderverein "Brühler Städtefreundschaften e.V." plant die Stadt Brühl, die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum dieser Städtepartnerschaft im Zeitraum vom 05.06.-09.06.2014 mit den Brühler Bürgerinnen und Bürgern zu begehen. Die Freundinnen und Freunde aus den zwei Partnerstädten sowie der Freundschaftsstädte werden zu den Feierlichkeiten und Begegnungstagen eingeladen.

Der offizielle Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Sceaux und Brühl ist für den 07.06.2014 im Dorothea Tanning-Saal im Max Ernst Museum geplant. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Brühler Städtefreundschaften e.V. wird ein umfangreiches Jubiläumsprogramm erstellt. Ganz wichtig ist es allen Beteiligten bei den Planungen und den Vorbereitungen, dass Jugendliche aus Brühl und den Partner- und Freundschaftsstädten eingebunden werden. Der Rückblick auf die geschichtliche Entstehung der Städtepartnerschaft und die dabei entstandenen Freundschaften sollen zukunftsgewandt und generationsübergreifend weiterentwickelt, ausgebaut und gepflegt werden. Im Jubiläumsjahr 2014 sollen wiederum Workshops und Zeitzeugengespräche während der Begegnungstage für die ausländischen Gäste, aber auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger angeboten werden.

Auch in diesem Jahr lädt das "Europafest" am 7. Juni zu Bewirtung mit den beliebten englischen, französischen, polnischen und deutschen Spezialitäten und Unterhaltung an den Partnerständen ein.

Griechenland: Chalkida

Karte zur geografischen Lage von Chalkida und Brühl (c) Open Street Map

Freundschaftliche Kontakte zu Chalkida in Griechenland bestanden schon viele Jahre vor der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages am 4. Dezember 1999 durch den in Brühl ansässigen griechischen Kulturverein "Großer Alexander". Die antike griechische Stadt Chalkida (auch: Chalkis) hat rund 60.000 Einwohnende. Sie ist die Hautstadt Euböas, der größten Sporadeninsel. Seine bevorzugte geografische Lage, es gibt sowohl eine Insel- wie auch eine Festlandseite, hat Chalkis zum Mittelpunkt des Lebens und der Wirtschaft von Euböa gemacht. Neben bedeutenden historischen Sehenswürdigkeiten bieten sich den Besuchenden ebenso Naturerlebnisse und Badeurlaub. Athen ist eine Autostunde entfernt.

Weitere Informationen:

Website Chalkida

Palästinensische Gebiete: Battir

Karte zur geografischen Lage von Battir und Brühl (c) Open Street Map

Im Jahr 2018 haben sich engagierte Brühler Bürgerinnen und Bürger zum Arbeitskreis "Palästina Brühl-Battir" zusammengeschlossen, um einen Austausch mit den Menschen in Palästina aufzubauen. Angesichts der politischen Rahmenbedingungen im Nahen Osten stehen besonders die Kommunen in den palästinensischen Gebieten vor schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Mit ihrem Engagement leisten die Stadt Brühl und der Arbeitskreis einen Beitrag zur Verbesserung von Lebensbedingungen der palästinensischen Bevölkerung. Institutionen auf kommunaler Ebene werden gestärkt, damit langfristig auch die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander im Nahen Osten erfüllt werden.

Weitere Informationen:

Flyer zu Battir


"Memorandum of Understanding" 2019

Bürgermeister Dieter Freytag und Wencke Müller

Am 11. Februar 2019 hat Bürgermeister Dieter Freytag das "Memorandum of Understanding" an die Projektleitung "Deutsch-Palästinensische Kommunale Partnerschaften" der Engagement Global gGmbH übergeben. Damit wurde die Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 29. Oktober 2018 zu Brühls kommunaler Projektpartnerschaft mit der Gemeinde Battir in den palästinensischen Gebieten auf den Weg gebracht. Engagement Global ist zentrale Akteurin im Gesamtprojekt deutsch-palästinensischer Kooperationen und Partnerin der Stadt Brühl. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung begleitet die Organisation das Engagement der Kommunen mit fachlicher Beratung, finanzieller Förderung und der Vernetzung aller Beteiligten in den kommunalen deutsch-palästinensischen Projekten.

Kooperation mit der Gemeinde Battir seit September 2021

Im September 2021 hat der Rat der Stadt Brühl beschlossen, mit Engagement Global das ausgelaufene "Memorandum of Understanding" durch eine Kooperationsvereinbarung für drei Jahre zu verlängern. Ziel ist es, gemeinsam mit der Gemeinde Battir, eine Tourist-Information aufzubauen, da neben der Landwirtschaft der Tourismus eine weitere wichtige Einnahmequelle darstellt.

Als Zeichen des Friedens und der Freundschaft, die sich in den vergangenen Monaten zwischen Battir und Brühl entwickelt hat, wurde am 22. Oktober 2021 mit der Pflanzung eines Olivenbaums am Partnerschaftsweg (parallel zur Theodor-Heuss-Straße, unterhalb der Spielplatzanlage, Höhe Wittelsbacher Straße 80 a – c) Ausdruck verliehen.

Polen: Kunice

Karte zur geografischen Lage von Kunice und Brühl (c) Open Street Map

Mit Kunice, einer 7.000 Einwohnende zählenden polnischen Gemeinde schloss Brühl am 29. April 1997 eine Städtefreundschaft. Kunice liegt in der Woiwodschaft Niederschlesien in direkter Nachbarschaft zur Kreisstadt Legnica (Liegnitz) und 75 km von Wroclaw (Breslau) entfernt. Es ist ein aufstrebender gastfreundlicher Ort umgeben von Wäldern, Wiesen und Seen - ideal für Naturfreunde, Wassersportler, Angler und Reiter. Rund 300 Wirtschaftsbetriebe haben sich im Bereich der Gemeinde Kunice angesiedelt. Es sind u.a. Firmen für Dachkeramik-, Farbenherstellung und Obstverarbeitung.

Weitere Informationen:

Website Kunice

Türkei: Kaş

Karte zur geografischen Lage von Kas und Brühl (c) Open Street Map

Vor dem Hintergrund, dass türkische Einwohner die größte Ausländergruppe in Brühl stellen, ging Brühl eine Städtefreundschaft mit Kaş in der Türkei ein. Besiegelt wurde diese Freundschaft am 13. Juli 2002. Kaş ist eine idyllische Hafenstadt an der geschichtsträchtigen lykischen Küste, ca. 200 km von Antalya entfernt. Der Ort mit seinen 8.000 Einwohnenden ist geprägt von sanftem Tourismus und auch durch seine zentralen Lage mit guten Verkehrsbedingungen attraktiv. Interessant für historische Spurensucher: das hellenistische Amphitheater, Felsengräber, Sarkophage und die Überreste der alten Stadtmauer.

Weitere Informationen:

Website Kaş

Ukraine: Marhanez

Karte zur geografischen Lage von Marhanez und Brühl (c) Open Street Map

Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 und der Regionalpartnerschaft von NRW mit der ukrainischen Oblast Dnipropetrowsk im Jahr 2023, entstanden erste Kontakte zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus Brühl und Marhanez.

Nach einem Ratsbeschluss ist Brühl dann am 16. November 2024 offiziell eine Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Marhanez eingegangen. Die Stadt am Ufer des Dnepr liegt in der Oblast Dnipropetrowsk und hatte ca. 45.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand 2021, heute deutlich weniger).

Marhanez entstand 1938 aus mehreren Arbeitersiedlungen und ist ein bedeutendes Zentrum der Förderung und Bearbeitung von Manganerz.

Weitere Informationen:

Website Marhanez

Unterzeichnung der Solidaritätspartnerschaft: Pressemitteilung vom 20. November 2024

(c) Stadt Brühl

Im Juli 2024 beschloss der Rat der Stadt Brühl eine Solidaritätspartnerschaft mit der Lesia Duplii, ukrainischen Stadt Marhanez einzugehen. Mit ihren Unterschriften auf der Urkunde besiegelten Brühls Bürgermeister Dieter Freytag und , stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Marhanez am 16. November 2024 die neue Partnerschaft im Kapitelsaal des Brühler Rathauses.

Marhanez ist eine Stadt am Ufer des Dnepr in der Oblast Dnipropetrowsk in der Ukraine und hatte circa 45.000 Einwohner (Stand 2021). Die aktuell geschätzte Zahl beläuft sich seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auf nur noch sieben- bis siebzehntausend. Der Name der Stadt bedeutet übersetzt Mangan. Sie wurde 1938 aus dem Zusammenschluss mehrerer Arbeitersiedlungen rund um die Minen gegründet und ist ein bedeutendes Zentrum der Förderung und Bearbeitung von Manganerz. Am gegenüberliegenden Ufer des Dnepr, in circa 10 Kilometer Luftlinie, liegt Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja, welches sich direkt an der Frontlinie des Krieges befindet und faktisch unter russischer Kontrolle steht. Auch zwei Jahre nach Beginn des offenen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der fast ebenso lang andauernden Besetzung des Kernkraftwerks Saporischschja durch russische Truppen ist die Lage vor Ort kritisch.

Marhanez hat einen sehr großen Hilfebedarf. Eine der größten Herausforderungen bestand nach Ausbruch des Krieges im Aufbau der Trinkwasserversorgung. Durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms war Marhanez von der bisherigen Wasserversorgung durch den Stausee abgeschnitten. Es erfolgte im Jahr 2023 eine Notversorgung durch Lieferungen aus dem rund 60 Kilometer entfernten Saporischschja und einigen kurzfristig gebohrten Brunnen mit Unterstützung unterschiedlicher Institutionen in NRW.

Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung am 28. Februar 2023 war Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, das seine solidarische Verbundenheit mit der Ukraine auf die Ebene einer formellen Regionalpartnerschaft mit einer ukrainischen Oblast überführte. Die Landesregierung unterstützt den Wiederaufbau in der ukrainischen nordrhein-westfälischen Partnerregion Dnipropetrowsk – in der auch die Stadt Marhanez liegt – durch Förderung kommunaler und zivilgesellschaftlicher Projekte.

Ebenfalls im Jahr 2023 wurde eine vom Brühler Verein „Wir in Europa“ begleitete Delegationsreise für Jugendliche und Kulturschaffende aus den ukrainischen Gemeinden Sachnowschtschyna und Marhanez nach Brühl organisiert. Diese, sowie die Anschaffung von Industriefiltern zur Trinkbarmachung von Brunnengrundwasser in Marhanez wurden mit Fördermitteln des Landes NRW realisiert. Zudem sammelte der Verein Spenden und finanzierte mit diesen den Ausbau eines Kellers zu einem Schutzbunker für eine Schule. Im Mai dieses Jahres wurde der Aufenthalt einer Tanzgruppe und eines Chors aus Marhanez mit einem Auftritt im Rahmen des Kinderfestes des "Stadtjugendring Brühl e.V." in Brühl realisiert. Durch den Verein "Wir in Europa" konnte ein erstes Kennenlernen der Bürgermeister aus Brühl und Marhanez via Videoaustausch im April stattfinden.

Am vergangenen Samstag empfing Bürgermeister Dieter Freytag die Delegation aus Marhanez im Kapitelsaal des Rathauses, um in Anwesenheit von Mitgliedern aus Rat und Verwaltung die Wichtigkeit der Solidaritätspartnerschaft durch die formelle Unterzeichnung zu unterstreichen. Mit einem "Laskavo prosymo!" (Herzlich willkommen!) begrüßte er alle Anwesenden.

In seiner Rede betonte er besonders das Engagement des Vereins "Wir in Europa", welcher maßgeblich stellvertretend für die Brühler Zivilbevölkerung an der Entstehung der Solidaritätspartnerschaft beteiligt war. Der Begriff Solidaritätspartnerschaft versteht sich als Oberbegriff für die anlässlich des Krieges neu entstehenden kommunalen partnerschaftlichen Beziehungen – unabhängig davon, ob sie formal mit Partnerschaftsurkunde geschlossen werden oder eine nicht-formalisierte Verbindung darstellen.

Dieter Freytag sagte, Worte wie "Solidaritätspartnerschaft" und "zivilgesellschaftliches Engagement" machten ihm Hoffnung, dass dieser Krieg ein Ende finden wird. Er erklärte: "Unsere Partnerschaft soll eine Plattform für bilaterale Kommunikation und Kooperationsprojekte bieten, um humanitäre Hilfe in Marhanez zu leisten, die Stadt auf dem Weg nach Europa zu begleiten und ihre Bevölkerung beim Wiederaufbau zu unterstützen. Die Kooperation soll im Geiste der Völkerverständigung und des Friedens auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entwickelt und vertieft werden. Gemeinsam wollen wir diese europäischen Werte fördern und uns insbesondere für die Achtung der Menschenrechte, für Toleranz und Vielfalt, Solidarität sowie Gleichheit von Frauen und Männern einsetzen."

Auch solle auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts die Weiterentwicklung der Beziehungen auf wirtschaftlicher und kultureller Basis sowie die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte angestrebt werden.

Marhanezs stellvertretende Bürgermeisterin Lesia Duplii antwortete in ihrer Ansprache mit einem Dank für die schon erfahrene Unterstützung von Brühlerinnen und Brühlern. Sie bezeichnete Marhanez als "eine Stadt mit unzerbrechlichen Menschen, die genau wie der Rest der Ukraine mit dem Krieg konfrontiert wurden." Sie sagte: "Dies ist ein bedeutendes und historisches Ereignis für unsere Gemeinschaft, die jede Minute den schrecklichen Atem des Krieges spürt."

Im Anschluss präsentierte Lesia Duplii einen Film, der das Leben vor und nach dem russischen Angriff in Marhanez zeigte. Die Bilder waren erschreckend selbsterklärend und lösten bei den Anwesenden große Betroffenheit aus.

Nach der Unterzeichnung der Urkunde zur Solidaritätspartnerschaft, betonte Dieter Freytag in dem blau-gelb dekorierten Kapitelsaal die auffällige Ähnlichkeit der Brühler mit der Ukrainischen Flagge und leitete anschließend zum Empfang über, welcher durch Informationen und Erfahrungen von Tamara Vukovic, Projektleiterin für Partnerschaften mit Kommunen in der Ukraine bei "Engagement Global", bereichert wurde.

Die Delegation aus Marhanez nahm im Rahmen der fünftägigen Reise an einem Kulturprogramm zum Kennenlernen der Stadt Brühl teil und erhielt einen Einblick in die Verwaltungsarbeit in den Abteilungen Tourismus und Partnerschaften, Wirtschaftsförderung und Integration. Auch die Ukraine-Konferenz der Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Montag, 18. November stand mit auf dem Programm.

Stadt Brühl

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