Moritz Andreas Dümmel gewinnt Joseph und Anna Fassbender-Preis 2023
Die Jury unter dem Vorsitz des Baden-Badener Kunsthistorikers Dr. Dirk Teuber sprach den diesjährigen Joseph und Anna Fassbender-Preis für Druckgrafik und Handzeichnung dem
erst 23 jährigen Künstler zu. Er konnte sich gegen eine ungewöhnlich hohe Zahl von 470 Einreichungen aus einem internationalen Bewerberfeld durchsetzen. Seine Arbeiten in Kohle und Graphit zeigen in miteinander verwobenen Zeichenweisen Architektur in fast fotorealistischen feinen Strichen, sprayartige Tags sowie menschliche Körper in Umrisszeichnungen und wurden einstimmig als preiswürdig empfunden.
Die eingereichten Werke waren in diesem Jahr vor ausgezeichneter Qualität und deckten die Gattungen Handzeichnung und Druckgrafik in einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Techniken und inhaltlichen Topoi ab.
Unter den vielseitigen und qualitativ überzeugenden Beiträgen stachen die Werke des 33., in Baden-Württemberg geborenen Preisträgers hervor. Er studiert bei Prof. Thomas Heger an der Freien Kunstschule Stuttgart im Fachbereich freie Grafik.
Ihre Entscheidung begründete die Jury, der neben dem Juryvorsitzenden die Kunstschaffenden Serena Ferrario und Lutz Fritsch, die Kunsthistorikerinnen Dr. Renate Goldmann und Madeleine Frey, der Kunsthistoriker Dr. Jürgen Pech sowie der Vorsitzende der Max Ernst Gesellschaft Dieter H.A. Gerhards angehören, wie folgt:
Moritz Andreas Dümmel ist der Preisträger des Anna und Joseph Fassbender-Preises 2023. Seine Werke sind bestimmt durch eine thematische Vielschichtigkeit, die sich aus Alltag, Architektur, Chiffren und Körperformen zusammensetzt. In den großformatigen Zeichnungen setzt der Künstler die visuellen Fragmente unserer Realität souverän in ein neues Ganzes. Die sich überlagernden Perspektiven und das Zusammenspiel von Bild und Schrift ergeben eine spezielle Dynamik. Darüber hinaus benutzt er unterschiedliche Bildträger wie Tapete und Papier und Materialien wie Wandfarbe, Kohle und Grafit. Der 23-Jährige aus Stuttgart überzeugte die Jury durch Motivwahl, Bildkompositionen und zeichnerischer Qualität.
Neben dem Preisgeld, das erneut durch eine großzügige Spende auf 2.250 Euro erhöht werden konnte, richtet die Stadt Brühl dem Gewinner eine Ausstellung in den Räumen des Brühler Kunstvereins in der „Alten Schlosserei“ des Marienhospitals aus.
Der Joseph und Anna Fassbender-Preis ist eine Stiftung Anna Fassbenders zu Ehren ihres Gatten, einem der einflussreichen Künstler der deutschen Nachkriegszeit. Er prägte durch seine abstrakten Werke als Künstler und Kunstprofessor das Kunstverständnis einer ganzen Generation von Grafikern mit.
zurück