Es bewegt sich was in unserer Stadt - Demographischer Wandel in Brühl
Demographischer Wandel – das ist auch in Brühl ein Thema. Um der stetigen Veränderung der Bevölkerungsstruktur gut gewappnet begegnen zu können, werden zur Beobachtung regelmäßig Daten des Einwohnermelde-Registers herangezogen, ausgewertet und in entsprechende Handlungsfelder übersetzt.
Die leserfreundlich aufbereiteten Informationen zeigen sowohl einen Überblick über die gesamtstädtische Entwicklung als auch ausgewählte Daten zu jedem der elf Stadtteile. Als Profil aufbereitet, werden die im Vergleich teilweise deutlichen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Stadtteilen leicht nachvollziehbar dargestellt und sind ab sofort mit vielen weiteren Informationen und Daten der Stadt Brühl auf der Website abrufbar.
Als Kernindikator für die Bevölkerungsentwicklung dient die Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz in Brühl, die sich im September 2020 gesamtstädtisch auf insgesamt 45.898 Personen beläuft, davon 22.250 Männer und 23.648 Frauen. Auf Stadtteilebene variiert die Zahl von 1.464 in Heide bis 5.561 in Brühl-West.
Die Altersstruktur der Bevölkerung wird über verschiedene Alterskategorien entlang den Lebensphasen eines Menschen von der Vorschulphase der unter 6-Jährigen bis zur späten Ruhestandsphase der über 80-Jährigen dargestellt. Ins Verhältnis gesetzt, münden die Zahlen in den Jugend- und Altersquotienten. Der aktuelle Jugendquotient von 33,1 lässt darauf schließen, dass die nachwachsende Generation dünner besetzt ist als die derzeitige Bevölkerung im Erwerbsalter. Der aktuelle Altersquotient von 39,1 besagt, dass 39 Personen im Rentenalter 100 Personen im Erwerbsalter gegenüberstehen.
Als weiterer Indikator wird der Anteil der Menschen mit deutscher und nichtdeutscher 1. Staatsangehörigkeit aufgeführt. Dabei nimmt gesamtstädtisch betrachtet Deutsch mit 83,7 % Rang 1 ein, gefolgt von Türkisch, Griechisch, Polnisch, Syrisch, Rumänisch, Italienisch, Bulgarisch, Kosovarisch und Afghanisch auf Rang 2 bis 10. Bis auf Deutsch, das in allen Stadtteilen mit einer Spannbreite von 78,2 Prozent in Vochem bis 92,1 Prozent in Schwadorf Rang 1 ausmacht, unterscheidet sich die Rangfolge der einzelnen Nationalitäten auf Stadtteileebene.
Auch die Anzahl an Familien und Kindern sowie der Anteil an Alleinerziehenden und an Single-Haushalten findet auf der Website Niederschlag. So sind gesamtstädtisch aktuell 4.378 Familien mit insgesamt 7.333 Kindern zu verzeichnen, davon 24,5 Prozent Alleinerziehende. 12,4 Prozent der Familien haben drei und mehr Kinder. Von den insgesamt 16.609 Singles sind 13,4 Prozent älter als 80 Jahre.
Ein weiteres Augenmerk wird auf Zahlen zur Darstellung sozialer Faktoren gelegt, wie der Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (60,0 Prozent), Arbeitslosen (7,0 Prozent) oder Menschen mit Bezug von Sozialleistungen SGB II (z. B. Hartz IV mit 6,0 Prozent). Die daraus resultierenden Quoten der Armutsgefährdung liegen mit einer Kinderarmutsquote von 12,9 Prozent und einer Altersarmutsquote mit 3,3 Prozent im Vergleich unter dem Durchschnitt des Rhein-Erft-Kreises und von Nordrhein-Westfalen.
Um nicht nur eine Momentaufnahme, sondern insbesondere die Bewegung bzw. Entwicklung abzubilden, werden die Daten regelmäßig aktualisiert. Dabei zeigt sich die Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes bei Geburten und Todesfällen sowie bei Zuzügen und Wegzügen, die für die demographische Ausgewogenheit einer Kommune eine besondere Rolle spielen.
Im Überblick weist Brühl für den Zeitraum Januar bis September 2020 bei den natürlichen Bewegungen mit einer höheren Anzahl an Todesfällen als Geburten einen negativen Saldo von minus 171 auf, bei den räumlichen Bewegungen, dem sogenannten Wanderungssaldo, ist mit mehr Zuzügen als Wegzügen eine positive Bilanz von plus 187 zu verbuchen.
Für jede Lebensphase sind in entsprechenden Handlungsfeldern eine Vielzahl an Institutionen und Fachstellen mit Angeboten und Projekten tätig. Dazu gehören neben der Stadt Brühl mit strukturellen Vorhaben wie die Kindertagesbetreuung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder altersgerechtes Wohnen und Pflegeversorgung nicht zuletzt auch die Dorf- und Ortsgemeinschaften und Vereine, die mit zahlreichen Aktivitäten zum gelingenden Aufwachsen – und damit auch zu einem ausgewogenen demographischen Wandel – beitragen.
Diese und weitere im Jahresverlauf dargestellten Daten münden Anfang 2021 in einen Vergleich der Jahre 2019 und 2020, der etwaigen Handlungsbedarf sichtbar macht. Auf diese Weise können Strukturen angepasst und Angebote installiert werden, so dass Brühl eine kinder- und familienfreundliche, aber auch senioren- und behindertenfreundliche Stadt bleibt und sich bedarfsorientiert weiterentwickeln kann.
Der Themenpunkt „Demographie“ soll aber nicht nur als Informationsplattform, sondern gleichermaßen auch als Beteiligungsformat dienen. Fragen, Anregungen, Kritik, Informationen zu Angeboten, Projekten und Aktivitäten sind jederzeit willkommen und werden gegebenenfalls gerne eingepflegt. Auf diese Weise kann der Themenpunkt „Demographie“ für die Brühler Stadtgesellschaft zu einem datenbasierten Spiegel des aktuellen Geschehens werden, mit einem vorausschauenden Blick auf die zukünftige Entwicklung in Brühl.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Fachstelle Demographie unter wdressen-schneider@a0fb1e7772174cb39add4190399ccdb7bruehl.de oder 02232 79-4850 und auf der Website unter https://www.bruehl.de/demographie.aspx
zurück